» An dem Punkt, wo der Spaß aufhört, beginnt der Humor. « Werner Finck
» Der sogenannte ›Neue Mensch‹ nach unserer Wirtschaftslogik ist fit, flexibel, fantastisch, so jedenfalls Peter Hartz. Heidenei, da kann ja nicht einmal ein Gott mithalten. « Frau Seibold
» Doch die Clownerie spricht immer eine eigene Sprache, die nicht vereinannahmt werden kann. Ihr Modus wird immer der der Fraglichkeit bleiben, Eindeutigkeiten liegen ihr nicht. « Gisela Matthiae
» Aus ganzem Herzen glaubt der Clown, das Leben wurde ihm geschenkt, damit er spielend die Welt erstaunt. « Johannes Galli
» Humor ist der Knopf, der verhindert, dass mir der Kragen platzt. « Joachim Ringelnatz
» Im Glauben gewinnt der Mensch einen relativierenden Weltabstand, der weder Weltflucht noch Resignation bedeutet. « Gisela Matthiae
» Lehrer: Gott ist eine Clownin. Schüler: Wieso? Lehrer: Dann eben nicht. « nach einer chassidischen Weisheit
» So ist Clownerie in mehrfacher Hinsicht ein Kinderspiel - wenn auch kein leichtes, dann doch ein vergnügliches und ein subversives. « Gisela Matthiae
» Der Clown beherrscht nichts, das aber richtig. « Johannes Galli
» Clownerie ist eine wunderbare Einübung in die Haltung des Humors. « Gisela Matthiae
…vermittelt Humor
Humorvolle Menschen werden meist geschätzt und sind gesuchte Partner:innen. Warum eigentlich? Weil sie andere zum Lachen bringen? Weil sie für Entspannung in schwierigen Situationen sorgen? Weil sie die Dinge und das Leben leichter nehmen als andere? So ist es! Und noch mehr. Humor ist eine grundlegende Haltung und Einstellung demgegenüber, was wir für Schwächen und Fehler halten. Mehr als die Fähigkeit, für eine witzige Unterhaltung zu sorgen, ist Humor unverzichtbar für ein wertschätzendes und respektvolles menschliches Miteinander, sei es privat oder im Beruf.
Sinn für Humor
„Mit Humor können Menschen viel Sinn aufspüren, wo bisher noch keiner vermutet worden war. Sie verfügen sogar über einen Hintersinn und scheuen auch vor Unsinn nicht zurück. Sogar der Widersinn ist ihnen eigen.“ (aus: Gisela Matthiae: Wo der Glaube ist, da ist auch Lachen. Clownerie für Leib und Seele. Stuttgart 2019, 203)
Kann man Humor lernen – das werde ich oft gefragt. Ist Humor nicht eher angeboren oder ergibt sich aus der Biographie? Manche Menschen sind eben humorvoll, andere eher nicht. Ich denke, alle Menschen können einen Sinn für Humor entwickeln. Dafür braucht es kein großes Repertoire an Witzen, Sprüchen oder Anekdoten. Es reicht, eine andere Perspektive einzunehmen. Ich nenne das gerne den Blick mit dem komischen Auge. Das komische Auge entdeckt überall Unpassendes, Merkwürdigkeiten, Abweichungen, wozu auch Missgeschicke, Fehler und Peinlichkeiten gehören. Doch anstatt streng an einer Art Normalität oder einer bestimmten Ordnung festzuhalten, können sie sich darüber amüsieren. Anstatt darüber in Wut oder Trauer zu geraten, oder gar schadenfroh zu lachen, können sie in allem noch einen Hintersinn entdecken, einen Widersinn oder einem harmlosen Unsinn.
Komisch ist etwas, aber Humor hat man. Mit Humor kann man Komisches als solches wahrnehmen, auch bei sich selbst. Und manchmal eben auch nicht. Humor ist keine Eigenschaft, die man hat oder nicht. Humor ist eine Haltung, die man mal mehr oder weniger einnehmen kann. Meist tut ein bisschen Abstand gut, zeitlicher oder räumlicher Abstand, oder eine innere Distanz. Und schon eröffnet sich ein Spielraum für einen gewitzten Einfall, eine Pointe – ganz im Moment und so, dass alle miteinander lachen können. Wer miteinander lachen kann, kommt neu ins Reden und Handeln.
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Humor und Glaube
„Im Humor und im Glauben stecken ordentlich viel Trotz. Denn sie jammern nicht über die Verhältnisse oder geraten in eine fatalistische Untergangsstimmung, im Gegenteil: Auch entgegen allen Anscheins und aller Prognosen suchen sie Veränderung ….“ (aus: Gisela Matthiae: Wo der Glaube ist, da ist auch Lachen. Clownerie für Leib und Seele. Stuttgart 2019, 12f.)
Glauben, das heißt ja eigentlich Vertrauen, und darin ist er dem Humor sehr ähnlich. Beides sind Haltungen, die sich auch im menschlichen Verhalten zeigen. Glaube wie Humor leben von einem verrückten Optimismus und von Liebe zu den Menschen. Ganz und gar nicht perfekt, dafür aber eigenartig und besonders ist jede und jeder Einzelne – Stolpern inklusive. Und siehe da, neue Perspektiven tun sich auf, andere Möglichkeiten erscheinen am Horizont. Wieso nicht auch das scheinbar Unmögliche! So ist es, aber es könnte auch noch ganz anders sein!
Ihr Trotz ist provokant und herausfordernd, lenkt den Blick auf bestehendes Unrecht und die Sehnsucht nach Befreiung. Subversiv sind beide, schöpferisch ebenso und visionär. Humor und Glauben sind diese so verwandten Haltungen, mit denen man kreativ und zuversichtlich den Spielraum nutzt, sei er noch so klein. Das hilft, nicht zu erstarren oder gar zynisch zu werden.
Freilich hat der Humor mehr das Lachen kultiviert und der Glaube mehr das Klagen und Jammern. Da dürfte der Glaube gerne vom Humor lernen, denn er gründet sich ja auf Freude: der Freude über das Leben, das stärker ist als der Tod. Das ist die Geschichte der früheren Gruppe um Jesus herum, die in ihrem Frust und ihrer Verzweiflung über dessen Tod plötzlich einen Energieschub erfährt – beschrieben als Tosen eines Windes, der sie und um sie herum alles erfüllt. Auf einmal können sich alle verständigen, quer über Sprachgrenzen hinweg. Die Apostelgeschichte zeichnet in ihrem zweiten Kapitel das Bild einer fröhlichen Gemeinschaft, die zusammen isst und trinkt, alles teilt und jetzt erst recht bestärkt ist in ihrem Vertrauen.
Eigentlich leben sowohl der Glaube als auch der Humor aus dem Spiel zwischen Tragödie und Komödie, Weinen und Lachen, Tod und Leben. Aber immer zugunsten des Lebens.
Humor bewahrt den Glauben vor Fanatismus. Da sind sich beide mal nicht einig und das ist auch wichtig so. Religionen und Glaubensgemeinschaften neigen dazu, rechthaberisch und dogmatisch zu sein – waren und sind es ja auch oft genug. Das gehört meiner Ansicht nicht zwangsläufig zu jeder Religion. Religionen sollen verbinden, stützen und befreien. Sie sollen nicht mit Angst, Ausgrenzung oder absoluten Wahrheiten operieren. Daher braucht jede Religion Humor, viel mehr als umgekehrt.
Clownin. Humortrainerin. Theologin - Podcast mit Peter Jungmann in der Reihe "Gott über die Welt" des ORF Tirol am 2.3.2025. Aufgenommen während der Clown-Exerzitien im Haus St. Michael, Matrei am Brenner.
Humorseminare
In meinen Humorseminaren arbeite ich mit Menschen aus unterschiedlichen Berufsgruppen im kirchlichen und Non-Profit-Bereich. Das sind Menschen aus Schule und Kirche, Kindergarten und Erwachsenenbildung, sozialpädagogischen Einrichtungen und Ehrenamtliche.
Es geht darum, den Sinn für Humor zu entwickeln, das eigene komische Auge zu schärfen und Konflikten mit einem angemessenen Ernst zu begegnen. Denn Humor ist nicht das Gegenteil von Ernst. Wohl aber das Gegenteil von Rechthaberei, Dogmatismus und Fanatismus. So eröffnen sich Spielräume für ungewöhnliche Deutungen und für andere Handlungsmuster als die üblichen. Nicht immer noch mehr von demselben, sondern ein bisschen Befreiung daraus – auf eine unterhaltsame Art und Weise.
Gerne erarbeite ich mit Ihnen das passende Format für mehr Humor in Beruf & Alltag.
Aktuelle Angebote:
Bldung und Humor
Veranstaltet von der Bildungsstelle Nord von BROT für die WELT
13. - 14. November 2026 in Oeversee
Humor ist vor allem dann gefragt, wenn es eigentlich nichts zu lachen gibt: In aufgeheizten politischen Debatten oder herausfordernden Seminarsituationen kann Humor die Kommunikation entspannen und in konstruktive Bahnen lenken. Dabei ist Humor mehr als eine Methode.
Eine humorvolle Haltung sich selbst und anderen gegenüber schenkt Gelassenheit, eröffnet neue Deutungsmöglichkeiten und besitzt eine verbindende Wirkung. So ermöglicht Humor ein augenzwinkerndes Miteinander, bei dem niemand befürchten muss, ausgelacht zu werden. Denn Humor ist nicht Spott. Humor grenzt nicht aus, sondern bezieht ein.
Humor ist keineswegs das Gegenteil von Ernsthaftigkeit. Wohl aber das Gegenteil von Rechthaberei, Dogmatismus und Fanatismus. Deshalb gehört zur Haltung des Humors dialogischer Austausch und Respekt für unterschiedliche Positionen und Meinungen.
Dieses Seminar richtet sich an Multiplikator*innen in der politischen Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, die ihr Handlungsrepertoire um kreative Humorinterventionen erweitern wollen. Dafür wird an konkreten Situationen und mit verschiedenen Mitteln gearbeitet. Doch vor allem geht es darum, Humor als eine Haltung des Dialogs, der Multiperspektivität und der Fehlertoleranz einzuüben.
Programm und weitere Informationen HIER
Vom Trost und Trotz des Humors
Vom Trotz und Trost des Humors
Workshop zu einer vielversprechenden Lebenshaltung
Samstag 18. Februar 2026, 10:00 - 17:00
Haus der Begegnung
GrünerHof 7
89073 Ulm
Humor ist, wenn man trotzdem lacht! So heißt es kurz und knapp.
Doch trotz wem oder was? Und lachen einfach so? Die Lebensumstände sind für viele Menschen doch eher ernst. In diesem Workshop wird anhand vieler Beispiele und Übungen gezeigt, wie Humor tatsächlich Mut machen und weiterhelfen kann, gerade dann, wenn es eigentlich nichts zu lachen gibt. Humor trotzt dem Leben noch andere Seiten ab, macht hoffnungsfroh und heiter und ist darin erstaunlicherweise dem Glauben ganz nah.
Haus der Begegnung - hier der direkte Link zu den Veranstaltungen
Spiel und Spiritualität
In sich hinein und über sich hinaus
spielen – staunen – innehalten – feiern – sich freuen
Für eine humorvolle Spiritualität im Alltag
Zwischen Spiel und Spiritualität bestehen interessante und verblüffende Ähnlichkeiten. Das Spiel basiert auf Freiwilligkeit, ebenso wie Spiritualität die selbstgewählte religiöse Praxis eines Menschen darstellt. Das Spiel kennt Spielregeln und entfaltet sich innerhalb gewählter Grenzen. Wer spielt, verfolgt keinen Zweck außer dem des Spiels. Auch die spirituelle Praxis ist nicht von Funktionalität und Leistung, sondern von Selbstvergessenheit geprägt. Sie lebt von der Wiederholung. Darin liegt eine Verlässlichkeit. Allerdings kann dem Spiel Langeweile drohen, wie der Spiritualität abgenutzte Routine.
Neues Angebot: Clown-Exerzitien in Matrei am Brenner, Januar 2027
Clownerie und Gottesdienst
Im März 2025 gab es in Würzburg, im Exerzitienhaus Himmelpforten, Spiel- und Einkehrtage mit viel Clownerie
Ein offenes Hinsehen, ein leichtes Absehen von sich und dem Alltäglichen und ein hingebungsvolles Aufsehen zu dem, was sich ins Leben hineinspielen möchte. So ein achtsames und zugleich ausgelassenes Clownspiel bietet eine spirituelle Erfahrung ganz eigener Art.
Vom 23. - 26. März 2026 gibt es ebenfalls in Würzburg die Gelegenheit in einem Workshop einen Gottesdienst zu entwickeln, der ganz vom Clownspiel lebt - mit wenigen Worten und dafür mit der Clownsprache Gromolo, die international verstanden werden kann. Anmelden kann sich, wer neugierig ist auf diese spirituelle Erfahrung, spielen möchte und vielleicht sogar dabei sein möchte, wenn dieser Gottesdienst beim Katholikentag am 14. Mai 2026 in Würzburg gemeinsam gefeiert wird.
übermütig und aufrecht
Wenn Clown*s Kirche wagen
Clowns haben Mut, und zwar viel. Sie wagen viel aus lauter Neugier und Verwunderung über alles, was ihnen begegnet. Da wird aus Mut auch schnell mal Übermut und große Freude. Und ja, auch das Stolpern und Fallen bleiben nicht aus. Doch es wären nicht Clowns und Clowninnen, wenn sie nicht immer wieder witzige und überraschende Lösungen finden würden. Das freut sie selbst und alle, die dabei sind. Am Ende jedes Abenteuers stehen sie aufrecht da, begeistert, unerschrocken und mit einem Lächeln im Gesicht.
„Hab Mut, steh auf!“ lautet das Motto des Katholikentags, der vom 13. -17. Mai 2026 in Würzburg stattfindet. „Oh ja!“, sagen die Clownin und der Clown, „wir sind dabei!“. Geplant ist ein Gottesdienst von und mit Rotnasen und mit allem, was zu einem Wort-Gottesdienst gehört. Lieder, Gebete, Lesungen, Verkündigung … aber eben in der Sprache der Clownerie.
Der Workshop bereitet diesen Gottesdienst vor, ist grundsätzlich offen für alle mit viel und wenig Spielerfahrung, die neugierig sind auf Kirche. Wie bewegen sich Clowns im Kirchenraum? Was entdecken sie? Wie können Stücke entstehen, die einen Gottesdienst ausmachen? Was wird schließlich inszeniert und wie gefeiert? Aus Erfahrungen bei evangelischen Kirchentagen kann verraten werden: Es wird lebendig, tiefsinnig und lustig. Eine Gottesdienstfeier halt!
Weitere Informationen und direkt zur Anmeldung geht es hier, über die Domschule in Würzburg