Es sieht aus wie der Herzrhythmus in einem EKG,
aber es sind die dicken Regenstreifen am Fenster
eines ICE auf einer schnellen Fahrt,
die solche Muster erzeugen.
Irgendjemand kann es bestimmt physikalisch erklären,
ich nicht.
Ich bin fansziniert und staune durch das Glas
hinaus in eine graue, schwimmende Landschaft.
Während der Zug gleichförmig leise und gradlinig dahinschießt,
erscheinen die Gleise wie heilloses Zickzack.
Mein Buch bleibt aufgeschlagen, aber ich lese es nicht,
ich schaue.
Wie das Herz rhythmisch schlägt,
bildet der Regen rhythmische Muster.
Ob ich sie singen könnte? In ihren schnellen, wechselnden Form?
Wie australische Songlines.
Deutsche Gleislinien im Starkregen.
Den bedrohlich vielen Niederschlägen noch etwas Besonderes abgewinnen.
Manchmal schlägt einen der Rhythmus tatsächlich nieder.
Manchmal lässt er einen singen.