Eine Handtasche, ein Fächer, ein Hut - und eine Clownnase!

Eine Clownin spielt die Göttin in der Geschichte von der Himmelsleiter. Jakob sieht in seinem Traum (1. Mose 28, 10 - 22) Engel eine Leiter hinauf- und herabsteigen und hört wunderbare Zusagen Gottes. Beim Aufwachen ist er überzeugt davon, dass es sich genau an dieser Stelle um das Haus Gottes handelt, das Tor zum Himmel.

Im Ausbildungskurs "Clownerie in der Kirche und auf der Bühne des Lebens" spielen wir auch mit biblischen Geschichten. Und dann entsteht so etwas. Engel in großen Schuhen, engen Jacken in Rot und Gelb und mit Koffer hasten die Stufen rauf und runter, zwischen dem schlafenden und erschöpften Jakob und Gott hin und her. Oben wird ihnen auch schonmal Wind zugefächelt. Sie verbinden die Welten. Etwas mühsam ist es auch für sie. Aber Clowninnen können beflügelt sein, im nächsten Moment müde, freudig und besorgt, heiter und fragend. Die Stufen nehmen sie flink und schwerfällig, je nachdem. Was man hört, sind die Füße auf der Treppe aus Metall. Eine Leiter war nicht aufzutreiben. Macht ja nichts, das Treppenhaus ist so ein schöner, heller Ort und eignet sich prima. Die Engel haben ihr Publikum fest im Blick, sie wollen auch gesehen werden. Sie spielen die Hauptrolle, eindeutig. Später wird Gott selbst herunterkommen, bedacht auf jede Stufe, Jakob fest im Blick. Der sieht überhaupt nichts, aber er kriegt alles mit. Er ist ungefähr zwei Kopf größer als Gott, und Gott ist ja eigentlich eine Göttin. Jedenfalls in diesem Stück. Er wird wissen, dass er nicht alleine sein wird. Dass er weggehen wird, aber auch wiederkommen. Und so zieht er dann auch los, noch leicht benommen, aber leichtfüßig.

Die drei Clowninnen und der eine Clown haben - wie auch sonst bei Clownstücken - den Subtext gespielt. Der Eine liegt ja nur da und schläft, aber gleichzeitig geschehen gewaltige Dinge. Und diese können wir sehen, als Stück, als Bilder. Und wir haben so einen riesigen Spaß dabei. Der Himmel ist offen! Himmel und Erde sind verbunden. Himmlisches Personal ist aktiv. Wir können zuschauen und zuhören. Wir sind mittendrin. Was für eine Dynamik! Clownerie ist eben Bewegungstheater, Körpertheater, Emotionentheater und Bildertheater. Alles ist echt, auch wenn es die Handlung eines Traumes ist.

Es ist ein Traum, aber es ist eben nicht nur ein Traum.